Von Granada |
Ein kleines Wunder ist geschehen! Es hat heute nicht ein einziges Mal geregnet!! Kaum zu glauben! Und so haben die Kirchen in Granada heute diese einmalige Chance ergriffen und quasi an Prozessionen nachgeholt was es so nachzuholen gab! Kaum war eine Kapelle verklungen konnte man praktisch in der Ferne schon die nächste Musik hören. Natürlich konnten wir uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen und standen pünktlich um 18h zusammen mit Tausenden unten an der Gran Vía vor meinem Haus und haben fleißig Fotos geknippst! Das Resultat könnt ihr wie immer im Fotoalbum betrachten... und: NEIN, diese Leute gehören NICHT dem Ku-Klux-Klan an!! Was es mit den Gewändern auf sich hat könnt ihr unter http://de.wikipedia.org/wiki/Semana_Santa genauer nachlesen. Die Kurzversion ist, dass die Gewänder die Anonymität der "Büßer" wahren sollen. Schon beeindruckend was da jede noch so kleine Kirche auf die Beine stellt nur um sich einmal im Jahr der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Besonders beeindruckt haben mich die Träger der sogenannten Pasos. Diese Gestelle auf denen meistens die Virgen (Jungfrau Maria) mit kostbaren Gewändern geschmückt dargestellt wird, werden von Dutzenden von Trägern geschultert, die sich unter dem Gestell befinden und vom Geschehen auf der Straße nichts mitbekommen weil sie nichts sehen können. Sie müssen sich allein auf die Befehle einiger Begleiter verlassen die vor, neben und hinter dem Paso gehen sowie im Gleichschritt der nachfolgenden Kapelle marschieren. Ein falscher Schritt würde dazu führen, dass alle Träger und mit ihnen der kostbare Paso stürzen. Die Pasos, die wir heute gesehen haben wurden von 30 Trägern getragen... in Malaga gibt es allerdings Pasos mit bis zu 200 Trägern. Gestelle dieser Größe würden in Granada allerdings nicht durch die Mesones, die schmale Straße zur Kathedrale passen. Besonders interessant wird es wenn die Träger eine 90 Grad Kurve meistern müssen. Danach gibt es Applaus von den Zuschauern. Alle 400-500 Meter wird den Trägern zudem eine Pause gegönnt und sie können das Gestell für kurze Zeit absetzen. Nach zwei Umzügen hat es uns allerdings gereicht weil man in den Menschenmassen (sooo viele Touris und soooo viele Deutsche!) fast erdrückt wurde und es außerdem sehr kalt war. Allerdings war es gar nicht so leicht wieder nach Hause zu kommen. Wir waren quasi von Prozessionen umzingelt und mussten einen riesigen Umweg gehen um überhaupt nach Hause zu kommen. Mehr hab ich am heutigen Tage allerdings auch nicht erlebt. Gestern Abend wollten wir uns eigentlich die stille Prozession um Mitternacht anschauen aber auch dieses zweite Highlight der Semana Santa ist ins Wasser gefallen. Stattdessen sind wir (die OWL-Connection Moppel (Beverungen bei Höxter), Silke (Bad Driburg) und ich sowie Sandra (Wiesbaden)) dann in ein cooles Jazzcafé (leider ohne Live-Musik) gegangen und haben heiße Schokolade mit Schuß (der Kellner meinte es seeehr gut mit uns!*g*) getrunken weil es tierisch kalt war. So... bis zum nächsten Eintrag! Liebe Ostergrüße aus dem tiefsten Andalusien, Jan
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